16.10.2024

Wohnkosten belasten besonders Seniorinnen

„Wohnen wird zunehmend zu einem Armutsfaktor“, stellt Hans-Joachim Lenke am Internationalen Tag zur Beseitigung von Armut fest.

 „Dabei sind nicht nur die steigenden Mietkosten zu nennen, sondern auch alle weiteren Kosten, die im Zusammenhang mit Wohnen stehen, wie zum Beispiel Wasser-, Strom- und Heizungskosten, aber genauso auch Instandhaltungskosten. Besonders ältere Menschen können die steigenden Wohnkosten zusätzlich zur Miete kaum mehr stemmen und rutschen in eine finanzielle Überlastungssituation.“

Übersteigen die Wohnkosten 40% des verfügbaren Einkommens, spricht man von einer Wohnkostenüberlastung. In Niedersachsen waren 2023 durchschnittlich 13,4% der Bevölkerung von Wohnkostenüberlastung betroffen. Bei den über 65-Jährigen lag dieser Anteil bei 15,6%, wobei Frauen mit 17,7% häufiger betroffen waren als Männer (13,2%). Besonders alarmierend ist, dass fast jede zweite armutsgefährdete Frau über 65 Jahre (48,2%) von Wohnkostenüberlastung betroffen war.1

„Dass gerade ältere Menschen zunehmend auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, zeigen auch die Wohngeldanträge. Fast die Hälfte der Wohngeldanträge wird von Menschen im Ruhestand beantragt. 2022 lag ihr Anteil bei 46,7%. Deshalb fordern wir, dass die Politik mehr Anstrengungen unternehmen muss, um günstigen Wohnraum zu schaffen oder Wohnraum im Bestand zu aktivieren.“

 

1 Quelle: HSBN 2024 Sozialberichterstattung Niedersachsen: Wohnen und Mietbelastung (sozialberichterstattung-niedersachsen.de)